Seit Dienstag den 22. März 2016 ist unsere
Gemeinde nunmehr Eigentümer unseres örtlichen Schandfleckes.
Um etwaigen Gerüchten vorzubeugen, möchten wir
seitens der SPÖ-Fraktion unsere NEIN-Entscheidung zum Ankauf des Grundstückes im Gemeinderat gerne
öffentlich darlegen.
Grundsätzlich lag die Motivation zum Erwerb des Grundstückes im Projekt „Wildnisgebiet“ der NÖ-Landesregierung begründet. Dabei geht es um ein Informationszentrum (3D-Kino, Informationsbüro, Ausstellung), das in unserer Region entstehen soll.
Grundsätzlich lag die Motivation zum Erwerb des Grundstückes im Projekt „Wildnisgebiet“ der NÖ-Landesregierung begründet. Dabei geht es um ein Informationszentrum (3D-Kino, Informationsbüro, Ausstellung), das in unserer Region entstehen soll.
Die Details dazu wurden seitens der
SPÖ-Gemeinderäte eingehend im Zuge der Gemeinderatsitzung hinterfragt. Das
Resümee aus den Antworten des Bürgermeisters
stellte sich für uns folgendermaßen dar:
Ob und wann das
Projekt zustande kommt, ist derzeit nicht bekannt.
- Eine schriftliche Zusage seitens des Landes, dass Lunz am See als Infostandort in Frage kommt, lag bis zur Gemeinderatssitzung am 21.3.2016 nicht vor.
- Die Frage, inwieweit das Grundstück bzw. der Keller im aktuellen Zustand für das Projekt geeignet ist und ob seitens der Gemeinde noch Vorarbeiten oder weitere Investitionen erforderlich sind, konnte nicht beantwortet werden.
- Weiters konnte uns kein Statikgutachten vorgelegt werden.
- Wie die Erhaltung und Betreuung des Projektes ablaufen wird, konnte uns ebenfalls nicht mitgeteilt werden.
- Ein Planentwurf des Gebäudes lag ebenfalls nicht vor.
- Ein Mitspracherecht der Gemeinde hinsichtlich der Gebäudegestaltung wird es angeblich nicht geben.
Da keine unserer essentiellen Fragen zufriedenstellend beantwortet werden konnte
und bei Zurverfügungstellung des
Kirchenwirt-Kellergrundstückes der Gemeinde auch noch Sanierungs- bzw.
Abbruchkosten - laut einem Gutachten - von bis zu € 160.000,-- drohen, haben
wir nach eingehender Diskussion den Ankauf der Baustelle nicht befürwortet.
Ergänzend dazu wollten wir wissen, ob für
den Fall, dass es nicht zur Errichtung des Info-Zentrums kommt, ein Plan „B“
für die Nutzung des Keller-Grundstückes vorliegt.
Ein solcher existiert laut Herrn Bürgermeister
nicht. Ein Weiterverkauf an eine Siedlungsgenossenschaft oder dergleichen ist
eher auszuschließen, da durch den vorhandenen Keller – wie schon erwähnt -
entweder ein teurer Abriss zu finanzieren oder eine durch die bestehende
Kellerdimension zwingend vorgegebene Gebäudegröße einzuhalten sein wird.
Weiter wurden seitens der SPÖ die Kosten
für eine mögliche Rekultivierung des Grundstückes (Abriss und Verfüllung sowie
Begrünung) ermittelt, wodurch sich in Summe (inklusive Ankaufskosten) ein
Quadratmeterpreis von rd. € 70,00 ergeben würde.
Ein weit über den allgemeinen Grundstückspreisen der Gemeinde liegender Wert. Daraus folgt, dass ein Weiterverkauf in absehbarer Zeit nur mit entsprechendem Verlust möglich wäre.
Ein weit über den allgemeinen Grundstückspreisen der Gemeinde liegender Wert. Daraus folgt, dass ein Weiterverkauf in absehbarer Zeit nur mit entsprechendem Verlust möglich wäre.
Da auch keine realistischen Alternativvarianten gegeben waren,
konnten wir aus unserer Verantwortung gegenüber der finanziellen
Situation unserer Gemeinde (Schuldenstand zum 31.12.2015: € 4,28 Mio.) erst
recht keine andere Entscheidung treffen.
Auch wir haben in der Zwischenzeit –
ebenso wie der Herr Bürgermeister - seitens der Bevölkerung viele Reaktionen
erhalten, die unsere Ansichten und Begründungen bestätigen.
Nunmehr befinden wir uns in der Situation,
dass wir im Besitz einer Baustelle sind.
Wir hoffen natürlich für unsere Gemeinde dass das derzeit auf reinen
Versprechungen basierende Projekt „Wildnisgebiet“ zustande kommt und die von
der ÖVP-Mehrheitsfraktion getroffene Risikoentscheidung sich nicht als Bumerang
herausstellt.
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